Читать книгу Aus meinem Bühnenleben онлайн

27 страница из 83


Nach diesem zweiten glücklichen Debüt trat ich in Reih und Glied mit den meist ausgezeichneten Künstlern des Karlsruher Hoftheaters.

Hätte Ludwig Tieck doch diese »echten Komödianten« — wie er am liebsten den wahren, kunstbegeisterten Schauspieler nannte — sehen können! Er wäre entzückt gewesen. Behauptete er mir gegenüber doch späterhin in Dresden stets hartnäckig: »Es ist ein Nachteil für die wahre Kunst, dass die Komödianten nicht mehr die »Parias« des bürgerlichen Lebens sind. Werden sie fein bürgerlich, so ist es mit dem Künstler vorbei. Ihr Boden, auf dem sie nur wachsen können, ist das Land der Ideale. Ich kann trotz meiner 75 Jahre den Glauben an ein romantisches Künstlertreiben nicht verlieren. Nennen die Herren Kritiker mich doch auch immer — den Romantiker!«

Unsere Karlsruher Komödianten machten sich selber zu »Parias« des geselligen Lebens. Und doch hätten sie nach ihrer meist gediegenen Bildung in den besten Gesellschaftskreisen glänzen können. Aber sie, die einst in Jugendbegeisterung Heimat, Freunde, glückliche Verhältnisse verlassen hatten, dem verführerischen Locken der Kunst zu folgen — — Kummer, Not, Enttäuschungen jeder Art hatten sie mit der Zeit — menschenscheu gemacht.

Правообладателям