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Während meines Debüts war Amalie Neumann auf Gastreisen. Sie nahm die jugendliche Kollegin bei ihrer Wiederkehr freundlich auf. Nur einmal wussten taktlose, schlechte Freunde die Harmonie des Verkehrs zu stören. Sie hatten gegen die Neumann das an mir gerühmt, was sie nicht besaß: die schlanke, geschmeidige Figur und Leichtigkeit des Tanzes … und die sonst so reich Ausgestattete hatte darauf gereizt und unfreundlich über die Anfängerin gesprochen. Natürlich wurde mir dies schleunigst hinterbracht und ich fühlte mich sehr geschmeichelt, dass die prächtige bewunderte Rose der bescheidenen Knospe nicht gönnen wollte, auch bemerkt zu werden!

Das Lob über mein Tanzen als Preziosa konnte sie nicht vergessen. »Liebe Kleine, welche Pas haben Ihnen zu dem Beifall verholfen?« fragte sie mich einst. — »Pas de zephir aus der Gavotte!« — »Oh, die tanze ich auch!« rief sie vergnügt. »Wir wollen sie im »Räuschchen« zusammen tanzen.«

Ich ging gern darauf ein. Amalie Neumann hatte die brillante Rolle der Wilhelmine, ich die langweilig sentimentale der Elise. Eigentlich soll Wilhelmine tanzen, um dem armen Brandchen den Kopf zu verdrehen, und Elise dazu Klavier spielen. Aber wir wussten es uns schon zurechtzulegen und übten fleißig das Pas de deux. Im dritten Akt sagte dann auch Wilhelmine zum Entzücken des Publikums: Brandchen, spiel' ein lustig Stück auf Deiner Violine — wir wollen tanzen!«

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