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Sechs Monate nach dem Debüt als Preziosa trat ich mit achttägigem Urlaub meine erste Gastreise an — nach Mannheim! Der Gedanke, mit den ausgezeichneten Künstlern aus der Schule Ifflands, Dalbergs und Schillers spielen zu dürfen, erfüllte mein fünfzehnjähriges Herz mit Stolz und Entzücken. Glückselig packte ich mein bescheidenes Reisekofferchen für Margarethe und Preziosa, und für die dritte Rolle die Husarenuniform zu Kotzebues Lustspiel: »Braut und Bräutigam in einer Person« ein.

Ferdinand Löwe stand damals im Vollglanz männlicher und künstlerischer Schönheit, — eine edle, hochpoetische Erscheinung. Ein wunderbarer Zauber umduftete alle seine Kunstgebilde. Er hatte gleich mein junges, enthusiastisches Herz gefangen. Während der Probe von Preziosa, als ich im zweiten Akt Alonsos Züge zu beschreiben hatte, hielt ich plötzlich inne: »Hat Alexander Wolff Sie persönlich gekannt? — »Ja, — aber warum?«

»Oh, da hat er also an Sie gedacht, als er diese Verse dichtete!«

Löwe lächelte anmutig über den Ausbruch meiner kindlichen Bewunderung … und jetzt wurden auch Preziosas Worte!

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