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«Ein verrücktes Resultat», begann Christian wieder, «hat am Samstag Stähli im Schnellstich geschossen, 78 Punkte, und unmittelbar vorher das Maximum in der Gruppe.»

«Schon gehört!» antwortete Eckert. «Der Stähli ist ein ganz hervorragender Schütze! Wie steht’s übrigens bis jetzt mit den Gruppen und Sektionen?»

«Vier sehr gute Resultate hat eine Tessiner Gruppe von Bellinzona. Von den Sektionen kann man noch nicht viel sagen. Neumünster, Winterthur und Zürcher Stadtschützen haben allerdings bis jetzt fast nur Kranzresultate.»

Fred hörte aufmerksam zu, obwohl ihm die genannten Punktzahlen keinen Begriff vom Wert der Resultate vermitteln konnten; er hatte im Militärdienst wohl schießen und treffen gelernt, doch auf den ausgeklügelten Plan eines Schützenfestes verstand er sich nicht. Er sah aber ein, daß die Schützen selber das Fest anders beurteilten als die Bummler, und daß sie hier nicht zur Belustigung erschienen, sondern zum Wettkampf, der eine ernstliche Anspannung erforderte und erstrebenswerte Folgen haben mußte. Der gute Schütze wurde ja berühmt, und dieser Ruhm konnte sich nicht auf ein bloßes Vergnügen beziehen, sondern nur auf gewisse gesteigerte Fähigkeiten, die ihren Träger vor seinen Volksgenossen auszeichneten, auf seine sichere Hand also, sein scharfes Auge, seine Geduld und Selbstbeherrschung. Jede Ortschaft, jede Gemeinde vermerkte es mit Genugtuung, wenn einer ihrer Angehörigen oder ihre Gruppe, ihre Sektion, einen so offenen, allgemeinen Wettkampf siegreich bestand, und aus dem Bewußtsein des ganzen Volkes war die Tatsache nicht zu tilgen, daß die Schweiz die besten Schützen der Welt besaß.

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