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Die zweite Geige und die Bratsche setzten piano mit den Achteln des einfachen Begleitmotivs ein, und das Cello antwortete, aber schon nach den ersten drei Takten unterbrach Severin das Spiel, das gewiß von selber in den rechten Fluß gekommen wäre, mit der lauten Bemerkung: «Ja, aber wir wollen das doch miteinander machen … noch einmal, bitte!» Sie fingen zum zweitenmal an, und als die erste Geige einsetzen sollte, gab Severin mit dem Kopf ein Zeichen, was offenbar ganz unnötig war und Paul nur ärgerte. Trotzdem setzte Paul rechtzeitig ein und ließ noch warm beseelt das Thema mit dem innigen Aufschwung erklingen. Aber gleich darauf rief Severin laut «piano, piano», und schon bei den ersten Triolen unterbrach er das Spiel abermals: «Paul, du drängst fürchterlich. Es ist doch ein moderato, nicht wahr … ja, wollen wir nicht lieber noch einmal von Anfang an …?»

Fred runzelte die Stirn und dachte, während sie noch einmal anfingen: «Severin ist ekelhaft!»

Indessen kam das Spiel etwas in Fluß, und Severin unterbrach es nicht mehr, doch immer wieder verlangte er mit dringlicher Stimme ein piano, ein crescendo, bis plötzlich Paul noch mitten im ersten Satz nun seinerseits aufhörte und gereizt erwiderte: «So spiel doch du die erste Geige!» Severin antwortete sachlich, ohne sich im geringsten aufzuregen: «Ich bin sehr einverstanden, daß du die Führung übernimmst, aber du hast bis jetzt noch kein Wort zu äußern geruht, nicht wahr, und einer muß es halt schließlich tun. Ja, also was wollen wir jetzt … wir können ja meinetwegen bei E weiterfahren … übrigens, bitte, Paul!»

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