Читать книгу Schweizerspiegel. Roman онлайн

85 страница из 246

«Entschuldige, ich schwatze Kohl …» fuhr Paul leise fort und legte sich gequält die Rechte auf die Stirn. «Ich sollte es ja wissen … du hast’s viel schwerer …»

Albin winkte unwillig ab.

«Na ja … übrigens, um offen und ehrlich zu sein … was nun mich betrifft … ich habe jetzt das fatale Gefühl, daß ich im Begriffe bin, zu kapitulieren. Ich will jetzt … bitte, halte dich an der Stuhllehne …» Er wandte den Kopf ein wenig beiseite und deckte mit der Hand ironisch beschämt die Augen. «… ich will jetzt Journalist werden.»

Albin erhob sich und begann auf und ab zu gehen. «Du erwartest also, daß ich dir Besinnung predige?» fragte er lächelnd. «Ich fühle mich nicht berufen. Schließlich ist jeder zu seinem eigenen Umweg verdammt. Außerdem kommt es bekanntlich auf das Wie an, nicht auf das Was. Nur, wenn es sein muß … vielleicht daß man als Lehrer noch am anständigsten durchkäme …»

«Jaja, über den Journalismus sind wir einig, nicht wahr … aber ich werde nicht darin untertauchen, ich möchte ihn nur ein wenig beriechen. Höre, Albin! Ich könnte am ‹Ostschweizer› das Feuilleton übernehmen …» Und nun begann er dem Freunde eifrig seinen Plan zu entwickeln, einen Plan voll guter Einfälle und lobenswerter Absichten, der nur den einzigen kleinen Fehler hatte, daß er nicht der Redaktionspraxis, sondern dem Kopf eines hochzielenden jungen Mannes entsprang.

Правообладателям