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«Höre, Paul, du solltest doch etwas veröffentlichen … auf mich hin, du darfst es wagen! Und wenn’s noch kein Meisterwerk ist, so wird es doch eine sehr, sehr achtbare Legitimation sein, nicht nur den Eltern gegenüber.»
Paul winkte ab und schwieg ein paar Sekunden mit einem bittern Ausdruck. «Was meinst du», fragte er dann zögernd, «wieviele dichten, bevor sie in einem bürgerlichen Berufe landen? Es gibt tausende allein im deutschen Sprachgebiet … und es gibt tausende von unveröffentlichten Manuskripten, an denen die Verfasser mit Herz und Seele hangen, obwohl niemals ein Hahn danach krähen wird. Es ist vermutlich schlimm für mich, daß mich das bedenklich stimmt …»
Albin schüttelte erheitert den Kopf. «Du hast das gefährliche Alter längst hinter dir. Du bist doch kein Gymnasiast mehr … Ich habe dieselben Zweifel durchgemacht und habe mich bis jetzt der öffentlichen Fron doch nicht unterworfen, obwohl bekanntlich auch noch kein Hahn nach mir kräht. Aber ich werde nicht unterkriechen.»
«Du hast gut reden, dir sitzt keiner auf dem Nacken, du bist unabhängig und kannst tun, was du willst, aber ich …» Er stockte und spürte beschämt, daß er gerade dies nicht hätte sagen dürfen.