Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн

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Im festlichen Lärm ringsum entstanden Lücken, wo das auslaufende Gerücht hindrang, von den fröhlich Lauten und Be­wegten schien sich einer nach dem andern zu verstecken, bis der letzte Jodel plötzlich abbrach, ein Fragen, Flüstern, Rufen dumpfer durch die Runde drang, und die Verstreuten in Gruppen zusammenkamen. Alle merkten jetzt, wie dunkel es geworden war, und sahen den Mond groß, rötlich, ohne Goldschein über einem Berg gegen Untergang stehen. Aber die Glühhaufen am Rain flammten auf; eine Gestalt, die alle erkannten, lief mit mühseliger Hast zwischen Feuern hin und her, ein gesondertes, von Spott, Scheu oder heimlicher Furcht umgebenes altes Mannswesen, das sie den Runer nannten.

Das dumpfe Gemisch der Stimmen dauerte, solange die Mahnrufe der Mütter beim Ring es übertönten, aber als diese verstummten, kam von dorther das erschrockene Schweigen rasch über jeden menschlichen Laut. Alle hörten die Feuer knistern.

Da fuhr das harte, helle Klirren des Zweikampfes mit Schwertern durch die Stille, einmal, zweimal, kurz, eisern, dann in einer ununterbrochenen heftigen Folge, die eine tödliche Stille zurückließ, und plötzlich wiederum Schlag auf Schlag. Die Menschen standen gebannt, keiner hegte einen Wunsch an das Schicksal des einen oder andern kämpfenden Führers. Swen galt als der stärkere, unbarmherzigere Krieger, der Ruhm gab ihm mehr erschlagene Feinde, das Gerücht sagte, daß er ein miß­ge­borenes Mädchen mit seinen eigenen Händen erwürgt, und nach einem alten schonungslosen Brauche mit denselben Händen seinen vergreisten Vater von der Brücke in den Fluß gestoßen habe. Den Edlen Swit umgab der Kriegsruhm minder laut, doch war er stärker als jeder Freie, auch war er gerecht, den Göttern ergeben und ganz reinen Herzens.

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