Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн

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Die den reichsten Ertrag verheißende wohnliche Mitte im Kreis der Siedler blieb das Land Swits. Vier Söhne Swits leisteten dem König Dienste, drei dem Herzog, fünf waren dem Vater gefolgt. Von den Töchtern hatten ihn drei begleitet. Zehn hörige Knechte und einige Mägde gehörten ihm zu. Auf seinem Gute blieben der Runer, das eingeborene Paar, Bervidin und Antonius. Den Rufus schickte der Herr verächtlich von dannen, da er nicht selber ging.

Die Lebenszeichen des eingewanderten Volkes erfüllten Tag für Tag das vordem einsame Tal. Unaufhörlich dröhnten Stämme unter den Schlägen der Axt, Tannen stürzten mit knappem Gerausch und Krach, Rauchsäulen überstiegen das dunkelgrüne Geäst, Rinder und Kühe brüllten, die Menschen jodelten früh und spät oder grüßten einander weithin über den Talgrund mit gellenden Jauchzerstößen. Als der Sommer begann, standen geräumige Hütten aus Stein und Holz auf jeder Siedlung.

Mit dem Sommer kamen Gewitter über das Tal, wie noch keiner sie gesehen hatte. Sie wälzten sich von Mittag und Untergang herauf, oft zwei oder drei am selben Tag und neue jeden nächsten oder übernächsten Tag, grollend, feuernd, und es blieb den Menschen keine Hoffnung, daß sie vorüber zögen, sie verfingen sich im Talkessel und tobten mit Blitzen und lang widerhallenden Donnerschlägen gegen die Bergwände. Von den Hütern, die zum erstenmal Vieh auf der Alpweide über den Wäldern vergaumten, trieben zwei ihre Herden erschrocken wieder hinab. Das Volk spürte die Gegenwart des alten Gottes. Der Rauch, der zu dieser Zeit von den Heimwesen aufstieg, war Opferrauch. Als aber nach manchen ruhigern Tagen das gute Gras gesichelt und gedörrt war, opferten sie zusammen am Herbstfest auf dem Gute Swits ein Rind. Danach zogen sogleich alle Freien mit ihren Söhnen auf die Jagd, und dies taten sie lieber als alles andere, auch gebot es die Not. Tage und Nächte blieben sie in den Wäldern und wollten nimmer heim, außer wenn sie Beute zu bringen hatten, oder für des einen und andern Kuh die Zeit herankam, da sie kalbte. Sie erlegten viele Hirsche, die Frauen räucherten das Fleisch und hingen es in die Speicher.

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