Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн
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Vor dem festgesetzten Tag des Auszugs, als der Troß beisammen war und die fahrfreudige Mannschaft sich um ein Feuer für Swen versammelte, suchten Rimher, Ingo, Locholf, Sorno und Illo den Edlen umzustimmen, doch Swit blieb unbeugsam. Da gaben denn diese fünf, die Ältesten, ihren Willen kund, hier noch ein Jahr auszuharren, und danach so lang, bis von den Fahrenden einer mit der Botschaft käme, daß im Alemannischen ein reicheres und schöneres Land gefunden sei. Sie vergaben die fahrbaren Erbanteile an die ziehenden Söhne und Töchter, hielten das Ihre zurück und liefen bis in die Nacht mit Ratschlägen unter dem Volk herum.
Im frühesten Morgengrauen zog die kräftige kleine Vorhut jodelnd aus, und beim Tagesanbruch folgte der Troß mit Gerät, Waffen, Zelten, Gesinde und Vieh. Walram zog mit den Hinterlassenen Swens, Hesso mit der ganzen Familie, und von den bleibenden Ältesten zogen fast alle freien Söhne und viele Töchter. Wernher verließ seinen Vater. Nur Walther blieb mit seiner Frau. Der Zug ging einem unbewaldeten Uferstreifen des kleinen Sees entlang durch die Bresche gegen Untergang. Die Ältesten gaben ihm das Geleit bis auf die Schwelle des Tales, dahinter ein waldumrahmter neuer See im Licht der steigenden Sonne goldhell glänzte. Hier blieben sie, solange vom Fuß des fern verblauenden Uferhanges noch ein Jauchzer herüber scholl und der besonnte Spitz eines Spießes aus dem Tannicht blitzte, dann kehrten sie verdrossen um. Sie kehrten in ihre Hütten zurück, zu ihren Frauen und halbwüchsigen Nachkommen, zu übelgelaunten Knechten und zum Rest der Herde.