Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн
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Swit litt es nicht zu Hause, er führte, die Bitten der Frau überhörend, sein Jagdgefolge an die oberen Waldränder, den Bären zu Leibe, die ihm während der Dämmerung zwei Kälber aus der Herde geschlagen hatten. Er war nicht genesen, er war grau, eingefallen, von Fiebern verzehrt, unheil an Haupt und Gliedern, aber da ihn der Winter noch weniger heilen konnte als der Sommer, wollte er endlich vom Geschick erfahren, ob er noch ein ganzer Mann sei oder nicht. Seine Hirten zeigten ihm von ferne, wo ein Bär tagsüber lag, einen vorhängenden, von kleinen Kiefern dicht umrandeten Fels, und er begann mit den Jägern das Lager sogleich von weither einzukreisen. Mit der alten Leidenschaft, die ihn seine leibliche Schwächung vergessen ließ, nahte er dem Fels. Der Bär, von allen Seiten Menschen witternd und so in die Enge getrieben, stellte sich zur Wehr. Swit ging auf ihn los und warf ihm den ersten Spieß in die Seite. Das Tier richtete sich dumpf brüllend gegen ihn auf und empfing den zweiten Spieß in die Schulter; eh er aber den dritten Spieß schleudern konnte, warf es sich auf ihn, und er hielt nicht stand und war mit dem Schwert nicht hurtig genug, der erste gewaltige Pratzenhieb auf den Schild schlug ihn wehrlos zu Boden. Von den zuspringenden Jägern bedrängt aber riß jetzt der Bär in mächtigen Sätzen aus, den einen Spieß abstreifend, den andern zerbrechend, und obwohl ihn noch zwei Würfe erreichten, entkam er und floh dem Randgehölz entlang.