Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн

28 страница из 104

Swit erhob sich finster und schickte alle Jäger dem wunden Tiere zur Verfolgung nach. Er selber folgte nicht. Er ging langsam durch den Wald ab heimzu.

Dumpf sinnend saß er manchen Tag vor seinem Blockhaus, auch unterhielt er sich mit dem klugen Antonius oder hörte dem Runer zu, dem aus uraltem verworrenem Wissen noch oft eine weise Deutung gelang.

Der Winter stob ins Tal. Am Fest der Sonnenwende deckte der Schnee schon knietief Ried und Weide. Vor den Türen brannte der Julblock, und die Jugend watete vermummt mit Fackeln und großem Geschrei von einer Hütte zur andern, aber in den Hütten war kein Reichtum, und nach dem Feste brodelte es allerorten von Flüchen, Spott und Klage. Wer das reiche sonnige Land des Mittags nicht erreiche, brauche deshalb noch nicht mit dem Kopf voran in einen Wäldersack zu fahren. Schön weiß und weich sei dies Land jetzt mondelang, und die Notdurft der vergangenen Fahrten bleibe hier trefflich aufgehoben.

Swit bat seinen ältesten Sohn Walther, eine Frau zu nehmen. Walther zeigte sich willig und nahm eine von den Töchtern Swens. Darauf wollte Swit alle Väter zusammenrufen und sie anhalten, daß jetzt aus jeder Familie wenigstens ein Sohn eine Frau nehme; dem jungen Paare solle man zur Gründung eines eigenen Heimwesens auf jede Weise behilflich sein. Er rief jedoch die Väter nicht zusammen, sondern stapfte selber durch den hohen Schnee zu jedem, um dem Anliegen das höchste Gewicht zu geben. Alle empfingen ihn mit der geziemenden Achtung und versprachen zu bewirken, was möglich sei, doch verhehlten sie die Unlust des jüngeren Volkes nicht, sie sprachen vielmehr so laut und ohne Tadel davon, als ob sie heimlich daran teilhätten. Seither trat Swit im Laufe des Winters noch manchmal unvermutet vor die Siedler, um da den guten Bau der Hütte, dort die windgeschützte Lage zu rühmen und jeden zu ergiebigem Reuten ­anzuspornen.

Правообладателям