Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн

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Das Heil der Welt

Das Licht des neuen Welttages überfiel den dämmernden Frieden der Täler so unwiderstehlich wie der Morgen die Mondnacht. Die Hirten, die ihn von Vätern und Urvätern geerbt, ohne seines Ursprungs und der Verheißung noch zu gedenken, schauten auf ihren Weiden schlaftrunken in die wachsende Helle und schieden sich voneinander wie alles Lebendige unter dem Licht. Aus dem gelockerten Erbgut stiegen Sagen wie Blumen auf, alte Sprüche gewannen Macht.

Als der Glaubensbote Ruotpert ruhenden Mähern die Erschaffung der Welt erzählte, erwachte im sonst verschlossenen Mund eines Hirten die Kunde vom uralten Streit des Strahlenden wider den Finstern wie eine frische Erfahrung noch einmal zum Leben. Ruotpert hielt sie für wahr, lobte den Hirten und verkündete mit der ansteckend freudigen Gewißheit des ganz vom Glauben durchdrungenen Mannes, daß der Strahlende einen Siegeszug ohnegleichen durch die Menschheit angetreten habe und Jesus Christus sei, der eingeborene Sohn Gottes, vor dem der finstere Teufel und Fürst der Hölle geblendet weiche.

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