Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн

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Ulrich schwieg dazu. Es war Abend, und viele standen noch da vor den Häusern, aber alle schwiegen. Der Rest der Herde war verloren. Der junge Hirt schaute traurig zum hohen, dunklen Saum des Fallenfluhwaldes hinauf und wußte nichts mehr zu sagen.

Dieser Wald begrenzt auf breiter, felsgestirnter Bergstufe den Himmel gegen Aufgang. Seine Wipfel greifen ins erste Morgengold, von ihm wirft sich die Nacht ins Tal, seinem Geäst enttaucht der Mond, der große Jäger Orion steigt über ihn her in den Winterhimmel. Zwei Wesen von übermenschlicher Art verwehren sich in seiner Tiefe seit Anbeginn den Austritt in die Welt, ihre Speere krachen, ihre Schilde dröhnen durch die Lanzignächte. Sein Dickicht birgt goldene Dünste und giftige Nebel, seine Moosklüfte behausen glotzende kleine Drachen. Aus dem gegenwärtigen Geschlechte waren zwei Fallensteller in ihm versunken, ein Kräuterweib war ihm nur mit gelähmter Zunge entwichen.

Ulrich nickte seinem Hirten, der die Strafe erwartete, gütig entschuldend zu und erwiderte auf Fönnos scheuen Dank: «Dank dem Lichte, das dir dort erschienen ist!»

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