Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн
68 страница из 104
Auch Burkhard Rato, Itas Jugendgespiel und nach der Voraussicht beider Sippen ihr künftiger Gatte, war nicht willens, seinen großen Hof im östlich aufsteigenden Talwinkel, wo nachts die Wölfe zum Wald aus kommen und kein anderer Herde und Haus zugleich im Griff behalten konnte, zu verlassen; vielmehr gedachte er nun, die endlich reife und begehrenswerte Tochter Ulrichs als Eheweib zu nehmen, obwohl er das Mädchen sich nicht gar gefügig wußte. Er schwang sich im guten Gewand auf sein schönstes Roß und ritt, vom Hörigen Schuppli begleitet, zum Hunn auf die Freite.
Ulrich versprach dem bewährten jungen Bauern die Tochter, ohne des Grafen Aufgebot mit einem Wort zu streifen, und rief sie herbei.
Ita erkannte in Burkhard, den sie als starken Wildling bewundert und als rühmlich von fränkischen Zügen heimkehrenden Krieger mit Wohlgefallen angesehen hatte, erst jetzt, da er geschoren, sauber und ernst vor ihr stand, den seßhaft gewordenen Freier. Sie erschrak aber mehr vor dem einverstandenen Gesichte des mächtigen Vaters, das noch in seinen strengsten Furchen von seltener Milde schimmerte. Sie bat ihn um Aufschub. Er bewegte erstaunt den Kopf und blickte fragend den jungen Mann an.