Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн

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Da hörten sie durch das stete Schritteklopfen der Rosse hinten polternden Hufschlag, sie wandten sich erschrocken im Sattel um, schlugen ihren Gäulen die Haselrute auf den Schenkel und holperten auf dem steinigen Waldweg hoffnungslos ­dahin. Im Schnauben der fremden Tiere versuchte Ita noch verzweifelnd, durch das seitliche Dickicht zu brechen, aber schon waren vier Rosse schlagend und beißend geknäuelt, eine Faust riß den Mönch über die Kruppe zurück, ein Hengst erhob sich, und hinter seinen bebenden Nüstern tauchte im Halbdunkel Ratos hartes Gesicht auf. «Kehr um!» rief Rato, seinen Hengst ­bezwingend, und packte Itas Roß an der Mähne. «Laß los!» schrie Ita. «Laß mich! Ich kehre nicht um.»

Otfried sprang, den Hufen entrinnend, neben dem Mädchen auf und warnte in heiligem Zorn: «Wahre dich, Burkhard Rato, hier gilt Gottes Wille, nicht der deine!»

Rato schlang, mit einem Fuß im Bügel stehend, den rechten Arm um Ita, riß sie auf sein Roß herüber, entwand sich dem Gedräng und kehrte um. «Wie schwach und hilflos haben sie dich gemacht!» raunte er. «Von deinen Schwestern hätt’ sich keine ergeben, ohne zu schlagen und zu beißen.» Während hinter ihm der Hörige den Mönch anfeixte, ritt er im Trab mit hän­genden Zügeln durch den Wald zurück, die Geraubte an sich ­gepreßt, trabte draußen eiliger über die Weiden und sprengte ­endlich, als im goldenen Morgenlicht die ersten Mäher aus den Hütten traten, mit der nächtigen Beute dampfend in den Hof.

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