Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн

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Der Mann erhob sich mühsam, Ita half ihm und erkannte Heinrich von Schönenbuoch, der mit den Switsern ausgezogen war, und Heinrich erkannte Ita, aber sie waren nicht verwundert, sondern schauten sich an wie im Traum. Ita wandelte den Pfad zurück, Heinrich folgte. Auf der Schönenbuocher Höhe sagte er, den Blick im Switser Tal, das vom Morgengrauen noch kaum berührt, still und dunkel vor ihnen lag: «Gelobt sei Jesus Christus! Hier bin ich ja zu Hause.» Er ging aber nicht zum Hause, sondern ins Tal hinab, und Ita folgte ihm, ohne zu fragen. Sie schritten über die Muota und jenseits zur Kapelle hinauf; es war heller geworden, da traten sie ein und knieten nebeneinander auf die Bank hin vor den Altar. Ruotpert las die Frühmesse und verwandelte das Brot in Christi Leib, den Wein in Christi Blut, sie neigten erschüttert das Haupt und flehten: «O Herr, erbarme dich unser!»

Nach der Messe gingen sie in das Schönenbuocher Heimwesen zurück, Heinrich legte sich zu Bett und Ita pflegte ihn. Jeden Tag nun waren sie einander nah, doch verschlug es ihnen die Stimme, wenn sie etwas von der innigen Macht zu sagen versuchten, die sie glücklicher verband als alles, was nach ihrem Wissen Mann und Weib verbindet. Er war verseucht, aber unter ihrem Blicke schien er zu genesen. Sie war verwüstet auf ihn gestoßen und war schon heil und rein.

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