Читать книгу Jugend eines Volkes. Ehrenhafter Untergang. Erzählungen онлайн
96 страница из 104
Da trat ihm Ita entgegen. Sie legte beide Hände an seine Brust und schaute ihn an. «Laß das, Vater!» Sie bat nicht, sondern befahl. «Laß die Frau gehen!» wiederholte sie, als er zögerte, und stand da mit einem Angesicht, vor dem die zornige Kraft eines ehrlichen Mannes klein und rechtlos wird. Das war nicht mehr seine Tochter.
Er ließ von der Alten ab, die sogleich entwich, und blieb verwundert stehen, mit leeren Armen, ratlos, was denn nun geschehen müsse.
Ita ging still zum Hörigen Schuppli, der seitlings mit dem Gesicht auf den ausgestreckten Arm gefallen war, und alle sahen verwundert zu. Sie beugte sich über ihn und griff ihm unter die Arme. «Komm steh auf!» Schuppli wandte ihr sein bösartiges Schafbocksgesicht zu und schwieg verdutzt, dann versuchte er aufzustehen, und sie half ihm; die Frau, die er noch eben um ihr Kostbarstes beraubt, half ihm auf, bis er sicher stand. «Kannst du allein gehen?» fragte sie leise, was er sogleich mit offenem Munde stammelnd beteuerte, ohne einen Schritt zu tun.