Читать книгу Nach Amerika. Lebensberichte von Schweizer Auswanderern онлайн

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Ich lebte meinen Traumjob. Ich habe mich zwar ein paar Mal in der Schweiz um einen Posten beworben, an meiner Alma Mater HSG um die neugeschaffene Professur für Entwicklungspolitik, an der ETH um die Chefposition der neugeschaffenen Abteilung für Entwicklungsfragen und als Direktor bei der DEZA in Bern – jedesmal ohne Erfolg. Wenn ich weg wollte, konnten sie mich bei der Weltbank immer wieder ködern!

Anfang der Siebzigerjahre reisten wir mit einem Trailer nach Kalifornien, in der Meinung, anschliessend in die Schweiz zurückzukehren. Und nun sind wir wieder vierzig Jahre länger hier. Schliesslich wurde ich im Jahre 2002 auch amerikanischer Staatsbürger, meine Frau und die Kinder schon viel früher. Wenn ich aber die Schweizer Staatsbürgerschaft dafür hätte aufgeben müssen, wäre ich wohl kaum Amerikaner geworden.

Ich habe absolut kein Problem, mich gleichzeitig als Schweizer und Amerikaner zu fühlen – nur während der Olympischen Spiele bin ich jeweils total Schweizer!

Die deutsche Schule in Washington war lange Jahre unser familiäres Zentrum und half, dass unsere Kinder auch ein Stück weit schweizerisch blieben. Wir sprachen zu Hause immer strikt Schweizerdeutsch. Meine Familie schimpfte zwar, ich sei das halbe Jahr im Ausland unterwegs. Was natürlich nicht stimmte. Aber ich war viel in Afrika unterwegs und nicht eben viel zu Hause, meine Frau hat die Familie gemanagt. Und dafür bin ich ihr ausserordentlich dankbar. Sie hat es sehr gut gemacht. Wenn ich so und so viele Auslandstage hatte, durfte meine Frau mal wieder mit auf eine Mission.

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