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Mit Vater Georg.

Dass Meilis Highschool-Jahr in Amerika auch mein Leben von Grund auf verändern würde, ahnte 1964 niemand. Ein Austauschjahr in den USA war damals für ein Mädchen aus Chur doch eher ungewöhnlich. Aus Illinois schrieb sie ausführliche Briefe heim und meinte, sie könne sich gut vorstellen, dass es mir auf der Farm ihrer neuen Familie gefallen würde. Sie wusste, dass mich die Viehwirtschaft nicht glücklich machte. Mama und ich besuchten Meili 1965 auf dem Hof der Familie Friends in Warrensburg, Illinois. Meine Begeisterung war riesig, die weiten Felder und die weitgehende Mechanisierung zogen mich völlig in den Bann. Wie eng und kleinräumig kam mir alles vor, als ich drei Wochen später zuhause vor einem Haufen abgesägter Obstbaumäste stand und «Bündeli» machte! Amerika, das war eine faszinierende Welt!

Ob ich nicht für eine Saison rüber kommen wolle, als Schnupperlehrling auf ihre Mais- und Sojabohnenfarm, liessen mich die Friends wissen. Was für ein Angebot! Das liess ich mir nicht zweimal sagen. Mutter hatte inzwischen einen guten Knecht und eine Magd, und ich sagte zu. In kurzer Zeit lernte ich die lokalen Anbaumethoden kennen, passte mich dem Lebensstil der Farmer an und fühlte mich wohl und heimisch.

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