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«Wer ist schon berechenbar? Ich bin auch nur ein Mensch.»

«Es heisst, dass Sie manchmal plötzliche Wutanfälle haben.» Hannes schwieg, er fuhr fort: «Da gab es zum Beispiel in Ihrer Jugend eine Auseinandersetzung mit ihrem Stiefbruder Paolo, an einem Flussufer, wo Sie ihn beinahe gesteinigt hätten. Offenbar hatten Sie ihn so unglücklich getroffen, dass er bewusstlos am Boden lag. Könnten Sie mir das etwas genauer erzählen?»

«Nein, ich mag nicht. Wozu die Vergangenheit aufwühlen?»

«Es ist sicher besser, darüber zu reden, als es zu verdrängen.»

«Ich verdränge es ja gar nicht.»

«Dann sagen Sie mir doch, wie es war.»

«Einfach ein Streit. Er hatte mich ins Wasser gestossen, worauf ich einen Stein nach ihm warf; nachher lag er am Boden, und ich wusste nicht, was tun.»

«Hatten Sie Angst?»

«Natürlich.»

Der Kommissar schwieg, ihm ins Gesicht schauend. Die merkwürdige Stille dieses Mannes. Hannes fragte ihn:

«Sagen Sie, Herr Grädel, ist dies eigentlich ein Verhör?»

«Aber nein, wer redet hier von Verhör. Ich versuche nur herauszufinden, wer Sie sind. Verstehen Sie? Sie interessieren mich, und deshalb unterhalte ich mich mit Ihnen.»

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