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Bei einer japanischen Geigerin ging es leider daneben. Er hatte von einem Tokioter Kunsthändler ein ja­panisches Kompliment notieren lassen und dieses auswendig gelernt; doch als er abends nach dem Konzert als Erster im Künstlerzimmer erschien und seinen Spruch vorbrachte, starrte ihn das zierliche Fräulein an, legte die Hand an den Mund und unterdrückte ein nervöses Lachen. Sie lachte noch, während bereits andere Leute hereinkamen und er wie ein begossener Pudel davonging. Nachträglich fragte er sich, was ihm der freundliche Japaner aufgeschrieben hatte.

Schon sein Vater, Grossvater André, war ein Verehrer berühmter Leute gewesen. Von ihm hatte Vater eine Autografensammlung geerbt – unter anderem ein Dankschreiben von Jaspers, eines von Musil, ein paar Zeilen von Paul Klee, ein signiertes Foto von Wilhelm Kempff; Max Brod zeigte sich erfreut über eine ihm zugesandte Broschüre, in der ein Spezialarzt Brods Wirbelsäulenverkrümmung beschrieb. In einem Brief von Thomas Mann, der für eine Einladung dankte, stand zu lesen: «Wir schiffen uns nächstens nach Amerika ein und sind froh, wenn es vorher noch für Hermann Hesse reicht. Doch wenn der Welt dieses bescheidene Mass von Ruhe, das wir Friede nennen, erhalten bleibt, dann sage ich, Gesundheit vorausgesetzt: wir werden uns noch sehen.» Die gleichen Sätze, wörtlich, empfing offenbar kurz danach auch ein Feuilletonredaktor, der sie dann in der Sonntagsbeilage seines Blattes abdruckte.

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