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Um diese Zeit herrschte in den Räumen eine gewisse Stille. Ich blätterte in einer Anthologie, als sich jemand näherte und neben mir stand. Obwohl ich sie gleich erkannte, überkam mich ein Gefühl des Irrealen. Ihr Gesicht vor mir, ein seidenes Halstuch, auf dem Kopf ein rotes Béret. Ich weiss nicht mehr, worüber wir redeten, erinnere mich nur, dass sie sehr erstaunt war, als ich sie fragte, warum sie mich, wie es Paolo erzählte, merkwürdig finde.

«Ich?», sagte sie. «Aber das stimmt doch nicht! Warum erzählt er so etwas? Ja, wir haben über Sie geredet, aber ich sagte ganz etwas anderes. Glauben Sie mir? Übrigens waren Sie an jenem Abend sehr still. Sind Sie immer so?»

Während wir gemeinsam hinausgingen, fragte sie, ob ich ihr einmal etwas vorspielen werde, irgendetwas, Klassik oder Jazz, vielleicht auch ein einfaches Volkslied. «Versprechen Sie es mir?» Die Art, wie sie mir dabei ins Gesicht schaute. Sie verabschiedete sich sehr rasch, mit Gruss an meine Familie. Ich sah sie die Strasse hinuntergehen, in der Menge verschwinden, irgendwo ihr rotes Béret. Beim Abschiednehmen hatte ich zuerst gemeint, ihre Handfläche, das heisst ihre Haut zu berühren, dann aber gemerkt, dass sie sehr feine Handschuhe aus weichem Wildleder trug.

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