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1933 zogen wir von Carolina weg. Es war Ende April, es schneite ein bisschen, leichter Flockentanz wie oft im Frühjahr. Ich hatte zum Geburtstag neue Schuhe bekommen, deren Lederduft mich bezauberte. 1933 – ein berüchtigtes Jahr, nur wusste man in jenem Alter noch nichts von Politik und Weltgeschichte. Wir lebten unbehelligt von einem Tag zum andern, wir hatten genug zu essen, wir wurden nie vertrieben, wir mussten nie fliehen. Als wir den Ort verliessen, geschah das friedlich, und man hatte Zeit genug, alles sorgfältig einzupacken. Nachdem unser Hausrat weg war und wir hier die Türe zumachten, hörten wir deutlich, wie es innen widerhallte. Meine Schwester und ich waren mit der Mutter als letzte hier geblieben; ich weiss nicht, warum Mutter zögerte, nochmals öffnete und in den verdunkelten Flur hineinschaute.

Unterdessen ist mehr als ein halbes Jahrhundert vergangen, andere Leute sind hier eingezogen und später wieder fortgegangen. Nun ist das Haus nicht mehr bewohnt, Türen und Läden ge­schlos­sen. Schade, dass man nicht durch ein Fenster in die Stube hineingucken kann, oder durch jenes andere in die Küche. Es wäre ein flüchtiger Blick in den rätselhaften Raum der Vergangenheit. Geschlos­­sen auch der kleine Stall dort, wo wir unsere Ziegen unterbrachten. Eine von ihnen war gemsrot, eine andere (die «Tog­gen­bur­gerin») war braun, eine hell und dunkel gefleckt. He­di, die hörnerlo­se, war ganz weiss; sie mochte ich am liebsten, und es schien mir, sie rieche geradezu nach Milch.

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