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Oder der kleine Brunnen an der unteren Hausseite, der jeden Win­ter zufror, das gedämpfte Gurgeln, das Spiel des Wassers unter dem Eis.

Oder Val Verda, eine halbe Stunde von hier entfernt, eine Wald­lichtung, wo wir im Sommer die Ziegen hüteten, etwa zwanzig Ziegen und fast ebenso viele Hirten und Hirtinnen. Genau genommen hüteten wir sie nicht, wir assen und spielten, während sich die Tiere unbeachtet entfernen, immer bergwärts, die Kühle suchend, kletterfreudig im Gebirge umherschweifend, wie die Ziege des Monsieur Seguin. Einmal fanden wir sie nicht mehr und kehrten abends ohne sie zurück, worauf der gutmütige Vater Müller die Tiere mit der Lampe suchen ging und sie um Mitternacht nach Hause brachte.

Liebenswürdigkeit der Müllers. Ihr Rheintaler Dialekt, wenn die Kinder mit den Eltern redeten, die nicht Romanisch konnten. Das überfüllte Haus, vierzehn Personen, die etwas muffige Luft. In der Küche der lange Esstisch, an dem jedoch kaum alle Platz hatten, doch sie waren es gewohnt, auf engem Raum miteinander auszukommen; oft mussten die Kleineren warten, bis die Grossen gegessen hatten und einige Plätze freigeworden waren. Die erwachsenen Söhne spiel­ten miteinander Ländlermusik, oft auch vor dem Haus, sodass es abends vom Wald zurücktönte. Manchmal nahm dann Vater seine Harmonika und ging zu ihnen hinauf. Ihr Familiensinn. Paul zum Beispiel, der sich als Jüngling vornahm, die Schulden seiner Eltern zu bezahlen; es gab im Estrich einen ominösen Holzkoffer voll unbezahlter Bäcker- und Ladenrechnungen; von Zeit zu Zeit kamen Reklamationen. Er war eben der Schule entlasssen, ein Sechzehnjähriger, der jetzt aus eigener Initiative Waldakkorde übernahm, ein paar Leute anheuerte, unermüdlich schuftete, Geld zusammensparte und daranging, die Familienschulden abzutragen, eine nach der andern, bis sie nach Jahr und Tag alle getilgt waren.

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