Читать книгу Das Raunen des Flusses онлайн

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Dann ab und zu der Jagdaufseher, um zu schauen, ob nicht gewildert wurde. Wild gab es in Hülle und Fülle, vor allem Rehe und Hirsche, die nachts in unsere Gärten sprangen, den Salat frassen und das je nachdem mit dem Leben zahlten. Jemand fällte verbotenerweise die schönsten Bäume, bis ihn der Förster Renold heimlich fotografierte, gerade während der Baum fiel; später kam er und hielt dem Frevler lächelnd das Foto unter die Nase, zeigte ihn aber nicht an. Man sagte, dass solche Spielereien zu ihm passten, weil er überhaupt gerne spielte – mit Foto- und Filmapparaten, mit Geld, mit den Leuten, vor allem auch mit Frauen. Er spielte auch glänzend Theater, das heisst in Zernez, wo er zu Hause war und wo ein reges Dorfleben herrschte. Carolina war leider kein Dorf, hier gab es nur den Wald, den Viadukt, am Himmel kreisende Raubvögel, meines Vaters Handharmonika, meine zwei oder drei Gespielen und die vorbeifahrenden Züge.

Wenn sie von Westen kamen, wo die Bahnlinie schnurgerade verlief, schienen sie fast stillzustehen, waren dann plötzlich da, hielten an oder fuhren vorbei. Auf der unteren Seite, jenseits der Schlucht, drangen sie aus einer Felsschneise und kamen über den Viadukt daher. Das Nahen der Züge vernahm man auch im Haus. Ich rannte ins Freie, sah oben die Wagen vorbeigleiten. Es kam vor, dass mir jemand zuwinkte. Ein Fräulein mit blonden Haaren und rotem Béret warf mir einmal eine Schokolade herunter. Tagelang wartete ich vergebens, dass die hübsche Person wieder erscheinen würde.

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