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Später machte er sich Sorgen um seine Schuhe, bereute es, ihm nicht die ganz alten gegeben zu haben. Er sprach noch im Bett darüber, wäre vielleicht noch einmal hinaufgegangen, doch Mutter mein­­te, jetzt könne er ihn nicht mehr stören, der arme Teufel sei sicher todmüde.

Am nächsten Morgen früh, als Vater vor seiner Linienkontrolle die Magazintüre öffnete und hineinschaute, war der Fremde nicht mehr da. Vielleicht Angst vor der Polizei. Die beiden Wolldecken lagen sauber zusammengelegt auf einer Kiste, der Rucksack und die Schuhe waren weg.

Wie sich später herausstellte, war der Mann, als morgens der erste Zug talaufwärts fuhr, unter einen Waggon gekrochen und so, zwischen Achsen und Eisenstangen bis ins Oberengadin gelangt, dann irgendwo heruntergefallen und neben dem Geleise liegen ge­blieben. Man brachte ihn ins Spital von Samaden. Vater musste hin, um ihn zu identifizieren. Jemand führte ihn in ein Zimmer, wo der Verletzte in einem Bett lag, an Kopf und Armen verbunden. Er erkannte ihn sogleich – sein braunes Gesicht, das gekräuselte Haar, die Augen mit dem Wüstenglanz. Ein Arzt war anwesend, eine Krankenschwester, dazu zwei Polizisten. Als der Fremde etwas murmelte, fragte man Vater, was er gesagt habe. Er wusste es so wenig wie sie, wahrscheinlich sei es Arabisch. Wieso Arabisch? Weil er gestern etwas von Tunis und Casablanca gesagt habe, das sei doch dort unten.

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