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Eines Nachmittags, als ich die Küche betrat, lag der schwarz­lederne Geldbeutel auf dem sauber abgeräumten Tisch, genau in der Mitte. Ich berührte ihn nicht einmal mit dem Finger.

Sie hatte ihre Grillen. Eine davon bestand darin, dass sie oft noch abends spät mit einem Zuber voll Wäsche an den Brunnen ging und dort stundenlang wusch, mit Vorliebe, wenn es regnete. Man sah sie dann im Schein der Strassenlampe über den Brunnentrog gebeugt, eine Pelerine oder Vaters ehemaligen Waffenrock über die Schultern geworfen. Ab und zu kam sie ins Haus, ging wieder ins Freie. Wir sas­sen in der Stube, hörten ihre Schritte. «Sie arbeitet noch immer», sagte Betta.

Glücklich war sie, wenn es ihr abends gegen zehn Uhr gelang, die ganze Meute, inklusive Familienvater, ins Bett zu schicken, um noch eine oder zwei Stunden allein zu sein. Oft buk sie dann noch einen Kuchen. Kuchen waren ihre Spezialität, beispielsweise die Engadiner Nusstorte. Bei letz­terer musste sie vorher eine Menge Nüsse knacken, was sie jeweils mit dem Hammer bewerkstelligte, sodass man, wenn man im Bett lag, von unten ein dauerndes Klopfen vernahm, an dem man immer wieder erwachte. Einmal hörten wir, wie Vater auf die Treppe hinausging und hinunterrief: «Wenn du nicht bald aufhörst, steh ich wieder auf!»

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