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Wenn in meinen Träumen die Jugend zurückkehrt, ist oft auch sie da. Ich träume zum Beispiel, dass ich eben vom Seminar heimgekehrt bin und fast allein die ganze Ernte bewältigen muss. Ich sehe die Riesenarbeit vor mir, das Gras steht dicht und hoch, ich zähle die Wiesen auf, die ich alle zu mähen habe, vor allem auch die unseligen Böschungen der Rhätischen Bahn, die wir gepachtet haben ... Ich träume, dass von Mitleid mit mir keine Rede ist, ich bin noch ein Jüngling und muss die Arbeit von Erwachsenen erledigen, ohne Lohn; es gibt das Essen, saubere Kleider und Wäsche, während der Schulzeit das Geld für Schulsachen und Konvikt, etwas über tausend Fran­ken pro Jahr, beim bescheidenen Einkommen Vaters gewiss keine Kleinigkeit. Aber Jugend habe ich keine, frei bin ich nie, entweder Schule oder Fronarbeit. Ich träume, dass Mutter unerbittlich ist; wenn es regnet und man nicht ernten kann, muss ich den Stall ausmisten, Holz spalten, oder sie schickt mich mit Axt und Säge in den Wald. Sie ist die Liebe in Person, sie würde für mich in den Tod gehen, doch sie gönnt mir keinen freien Tag.

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