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Die Fahrt geht dann weiter durch das verdorrte Land nach Mesones, nördlich von Calatayud. Den Wasserläufen entlang wächst noch etwas Grün, dann hört die Vegetation abrupt auf. Viele Bäche und Stauseen sind vertrocknet, in den Kirchen betet man um Regen. Litanei beim Wettersagen, Bittgänge und Prozessionen werden abgehalten, Statuen der Jungfrau Maria über Land getragen und buntbestickte Fahnen. Die Bauern verfluchen das grausam schöne Wetter, welches vom Reisenden gelobt wird. Die Araber hätten, so heisst es, im Mittelalter ein vorzügliches Bewässerungssystem entwickelt, das später, wegen der extremen Parzellierung des Bodens und wegen der kleinbäuerlichen Engstirnigkeit, nicht mehr funktionierte. Seit Menschengedenken sei eine solche Dürre nicht mehr vorgekommen, sagen die Bauern. Vielleicht wären auch die maurischen Bewässerungstechniker hilflos gewesen und hätten ihren Gott anflehen müssen. Dass Du die Früchte der Erde erhalten wollest, Herr, wir bitten Dich, erhöre uns, heisst es in der Litanei.

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