Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн
53 страница из 119
Wir kehrten sehr spät nach Hause zurück. Kaum hatten wir die Wohnung betreten, riss Tania sich die Kleider vom Leib. Ich murmelte heiser Gute Nacht und verzog mich hastig in das Zimmer nebenan. Ich versuchte, die Schiebetür zu schließen, aber sie klemmte. Dann zog ich mich in der dunkelsten Ecke aus, legte mich auf die Couch und betete darum, schnell einzuschlafen.
Kurz darauf erlosch das Licht im anderen Zimmer, und der Albtraum begann. Die Geräusche des Liebespaars hallten durch die Dunkelheit. Sie verhielten sich so, als wären sie ganz allein auf der Welt. Mir kam es vor, als kristallisierte sich mit jedem Stöhnen, das aus dem Nebenzimmer kam, die ganze Leidenschaft der Welt und tanzte im Dunkeln nackt vor meinen Augen. Das lebendige Ungeheuer lachte und machte sich lustig über mich. Es teilte sich in unzählige Variationen auf, sodass mir der Schweiß unter den Achseln ausbrach und auch mein Gesicht von Schweiß überströmt war. Bis zum Morgengrauen machte es mit seinen glühenden Zangen jeden Versuch zu schlafen zunichte.