Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

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Dann kehrte meine Gastgeberin mit mehreren jungen Männern zurück. Ich hatte sie schon einmal gesehen, im Café am Leidseplein. Wir begrüßten uns, und ich war froh, dass alle ein bisschen Englisch sprachen. Als sie erzählte, dass ihr Mann in England war und weshalb, äußerte ich Mitgefühl, weil er die Mühe auf sich nehmen musste, in einer fremden Sprache schreiben zu lernen.

‹Wir – sind daran gewöhnt›, entgegnete sie.

Verdutzt sah ich sie an. ‹Das verstehe ich nicht.›

‹Wir sind nun einmal anders, und deswegen hassen sie uns.›

Jetzt war ich noch verdutzter. Wen meint sie mit wir, fragte ich mich. Wäre sie schwarz gewesen, hätte ich schneller verstanden. Während des Schweigens, das folgte, dachte ich kurz über dieses Rätsel nach. Ich versuchte, mich an alles zu er­innern, was ich erlebt hatte, seit ich nach Holland gekommen war, um herauszufinden, worauf sie anspielte. Ihre Freun­de waren ausnahmslos sehr nett zu mir gewesen. Und jetzt kam es mir vor, als stünden sie sich alle sehr nahe.

‹Schade, dass das junge Paar, das ich in Paris kennengelernt habe, nicht hier ist. Ich hätte mich gern mit ihnen ange­freundet›, sagte ich.

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