Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

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‹Familienprobleme›, sagte einer der jungen Männer lächelnd. Er war schäbig gekleidet und sonst eher mürrisch. Auf seine Bemerkung hin wechselten die anderen vielsagende Blicke.

‹Wie gefällt dir Holland?›, fragte der ältere, anprechendere junge Mann. Er trug eine Brille und sah aus wie ein ernster Philosophiestudent. Später erfuhr ich, dass er Professor für alte Sprachen an der Universität war und sein mürrischer Be­­gleiter Bildhauer. Der dritte im Bund wirkte weder jung noch alt. Er saß mit übereinandergeschlagenen Beinen still und aufrecht auf seinem Stuhl und sagte kein Wort.

‹Oh, ganz gut. Ich bin zwar noch immer auf der Suche nach einem Zimmer … Und ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, wie mich die Leute hier die ganze Zeit anstarren.› Dann erzählte ich ihnen von meinen Erfahrungen in Paris und warum ich von dort weggegangen war. Ich schloss mit der Klage über die missliche Lage des Schwarzen, der wie ein mutterloses Kind durch die Welt wandert, weit weg von der Heimat.

‹Aus meinen Eltern haben sie Seife gemacht.› Ich sah die hübsche junge Frau an, die das gesagt hatte. Ihr Blick war fest, ihr Ausdruck ruhig. Ihre Hände lagen leicht verschränkt in ihrem Schoß. Plötzlich tauchte der wild aussehende Kater auf, wie aus dem Nichts, und sprang auf ihren Schoß. Liebevoll streichelte sie seinen Kopf.

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