Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

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An dieser Stelle konnte sich die kleine Gruppe junger Männer, die sich im Mövenpick um mich scharte, nicht mehr beherrschen.

«Moment mal!», rief jemand. Ich hörte auf zu sprechen und sah mich um, auf der Suche nach der Stimme, die meine Erinnerungen unterbrochen hatte.

«Ja», sagte ich, ein wenig verträumt und bemerkte, wie am Himmel ein Stück weiches Blau aufleuchtete. Dann sagte der Jemand – ich wusste nicht, wer es war:

«Ich kann verstehen, wie sich die Juden gefühlt haben müs­sen, aber dass die Menschen dich anstarrten, ist doch klar. Offenbar ist dir nicht bewusst, dass wir Europäer nicht jeden Tag Schwarze zu Gesicht bekommen!»

«Doch», entgegnete ich ungeduldig, denn ich wollte den roten Faden meiner Gedanken nicht verlieren. Zugleich bedauerte ich, dass ich nicht innehalten und auf seinen Einwand eingehen konnte, ich hätte überempfindlich auf das Gaffen der Leute reagiert. «Vermutlich hast du recht», sagte ich. «Ich komme später noch darauf zurück, aber jetzt würde ich gern zu Ende erzählen, warum ich aus Amsterdam weggegangen bin.

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