Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

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‹Komm rein, komm rein›, sagte er.

Ich betrat den Raum und fragte mich, was hier los war. Er wirkte nervös. Sein Gesicht war müde und angespannt, die Augen rot unterlaufen und feucht, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen. Ich fragte ihn, wo mein Freund wäre, und setzte mich auf den Platz in der Nähe des Fensters, den er mir mit einer Geste angedeutet hatte. Verzweifelt breitete er die Arme aus.

‹Sieh dich doch mal um …› Er zeigte auf das schmutzige ver­wahrloste Zimmer. Es sah so aus, als hätte jemand in aller Eile gepackt und war dann verschwunden. Überall lag schmutzige Wäsche herum. In einer Ecke stapelten sich verstaubte Bü­cher. Der ausgebleichte Linoleumboden war mit Staubflusen und schmutzigen Papierresten übersät. In der Mitte lag ein Haufen Glasscherben neben einer leeren Weinflasche, und auf dem Tisch standen mehrere mit Essensresten verkrus­tete Teller, mitsamt Messern, Gabeln und Löffeln.

‹Was ist passiert?›, fragte ich.

‹Ich dachte, ich werde noch verrückt …›, sagte er leise und ein wenig abwesend, während er sich auf eine Holzkiste setzte, die als Nachttisch diente. ‹ Aber ich werde nicht verrückt!› Dann sah er mich an, als wäre ihm gerade ein verwirrender Gedanke gekommen. ‹Warum bist du hier?›

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