Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

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‹Mag sein, dass ich Komplexe habe›, fügte er nachdenklich hinzu. ‹Manchmal habe ich das Gefühl, ich sei noch immer in Georgia.› Dann sagte er in einem ziemlich zynischen Ton, dass mein Freund, um dessentwillen ich so weit gereist war, wahrscheinlich auch welche gehabt hatte, denn er habe es hier nicht mehr ausgehalten. ‹Er ist auseinandergefallen wie eine feuchte Brezel. Er hat sich in den Hurenhäusern volllaufen lassen und sein Studium vernachlässigt. Er ist zu ei­nem dreckigen, vulgären und schlampigen Penner geworden, Mann.›

Ich war sprachlos. Zu Hause hatte mein Freund nie getrunken, er war ein pflichtbewusster Student gewesen, viel gewissenhafter als ich, da ich immer dazu neigte, aufs Geratewohl die Bibliothek zu durchforsten, sodass ich oft die Verbindung zu den Themen verlor, auf die ich mich für mein Studium hätte konzentrieren sollen. Ich war derjenige, der ihn gelegentlich überredet hatte, ins Kino zu gehen oder sich einen Tag freizunehmen. Grey erzählte mir auch, dass mein Freund in letzter Zeit sehr arrogant und anmaßend gewesen sei.

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