Читать книгу Meine weisse Stadt und ich. Das Bernbuch онлайн

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«Und da bist du nach Bern gekommen?», fragte der junge Mann, der mich zu dieser Erklärung veranlasst hatte.

«Nicht sofort. Zuerst bin ich nach Deutschland gefahren.»

«Nach Deutschland!», riefen alle verblüfft.

Ich nippte an meinem Glas. Der Wein schmeckte sehr sauer. Meine Lippen waren trocken. Ich warf einen Blick auf die Uhr über dem Eingang. Es war bereits spät. Ich sollte wirklich gehen … sagte ich mir, während ich darüber nachdachte, warum ich nach Deutschland gegangen war und es dann wieder verlassen hatte. Es kam mir jetzt seltsam vor, dass ich das getan hatte. Ich hatte oft daran gedacht, eine Geschichte darüber zu schreiben. Ich brauchte nur den passenden Ansatz, eine erste Zeile. Meine Gefühle kreisten um diese Spannung, die Deutschland war, und ich begann zu sprechen, ohne mir dessen oder der anderen ringsum bewusst zu sein.

Warum ich Deutschland verlassen habe

«Ich bekam einen Brief von einem Freund. Er hieß David und war ein rothaariger Südstaatler aus den Smoky Mountains in Tennessee, der mittlerweile in Kalifornien lebte. Er schlug mir vor, einen Bekannten in Bern zu besuchen, den ich einmal auf einer Party in seiner Wohnung auf dem St. James Square in Philadelphia kennengelernt hatte. Ich fühlte mich wie Lazarus, als ihm ein neues Leben versprochen wurde. Gehorsam verließ ich drei Tage später Amsterdam, vorgeblich auf dem Weg nach Bern.

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