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Gott ist mein Lied,

Er ist der Gott der Stärke,

Hehr ist sein Namʼ und groß sind seine Werke

Und alle Himmel sein Gebiet.

Der kleinste Halm

Ist seiner Weisheit Spiegel;

Du Luft und Meer, ihr Auen, Täler, Hügel,

Ihr seid sein Loblied und sein Psalm.

Er tränkt das Land,< br />Führt uns auf grüne Weiden,

Und Nacht und Tag, und Korn und Wein und Freuden

Empfangen wir aus seiner Hand.

Kein Sperling fällt,

Herr, ohne Deinen Willen,

Solltʼ ich mein Herz nicht mit dem Troste stillen,

Daß Deine Hand mein Leben hält!

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Unerwartet schnell starb die Mutter, und der Vater sah sich in die tiefste Trauer versetzt. Ihre Ehe war eine friedliche gewesen und der Vater, allen Veränderungen und Neuerungen ohnehin abgeneigt, hatte wohl nicht von ferne daran gedacht, daß der Tod ihm einen solchen Streich spielen könne. Er überließ sich lange Wo­chen einem untröstlichen Hinbrüten, unfähig, uns Kindern, die wir anfänglich selber so sehr des Trostes bedurften, solchen zu ge­wäh­ren. Doch am jungen Holz vernarben die Wunden leichter und so hatte auch ich die Traurigkeit bald überwunden. Nicht nur hatte mir der Vater alle, mehr als zwanzig Jahre hindurch aufbewahrten Kalender zur freien Benutzung ausgehändigt, sondern auch jedermann in der Umgegend, der irgend etwas an unterhaltender Lektüre besaß, diente mir jetzt bereitwilligst. So vergaß ich die wirk­liche Welt mit ihrem Gram und Glücke, der Webstuhl ruhte tage­lang und ich ließ mir träumen, daß es ewig so gemächlich ge­hen dürfte.

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