Читать книгу Hans Grünauer. Roman онлайн

48 страница из 67

achtete es nicht, daß ich einige eiskalte Strömungen durchwaten mußte. Felix sagte, er hätte zwar mit dem, was er zu sagen habe, auch bis zum Repetierschultag warten können, doch sei ihm solches, sobald er mich gesehen habe, nicht möglich gewesen. Es sei nämlich nun bestimmt und gewiß, daß noch dieses Jahr in Wiesental eine Sekundarschule eröffnet werde. Aus Wiesental und Tannenrain habe sich bereits eine ordentliche Zahl von Schülern gemeldet, auch Großmoos lasse auf ein paar rechnen, nur bei Frühblumen und Nideltobel sei noch nichts Gewißes; aber er wolle dafür sorgen, daß wenigstens einer, der Hans Grünauer, das Häuflein verstärke, und er glaube, der könne wohl für zwei gerechnet werden.

Ich war von dieser Nachricht wonnereich überrascht, öffnete den Mund einige Male lautlos wie eine Kaulquappe auf dem Trockenen und verharrte schließlich in stummem Entzücken. «Aber wie Du aussiehst! Was fehlt denn Dir? Bist Du auch gesund?» fragte der Schulmeister, indem er meine eingefallenen Wangen betastete. «Ach!» seufzte ich und eine herbe Rührung überkam mich, «nichts als weben, gar nichts anderes mehr!» Meine Stimme erstickte in Tränen. «Ja, das ist es und der Öldampf und das Spätaufbleiben», sagte Felix ebenfalls gerührt. «Aber zählʼ darauf, das ist jetzt vorbei, das wollte ich Dir sagen. Ich werde Deinen Vater heute noch oder sobald ich ihn sehe zu mir hereinrufen und es ihm andingen, daß er Dich unfehlbar in die Sekundarschule schicken solle.» Ich dankte Felix durch einen innigen Blick und bat ihn noch ausdrücklich, solches dem Vater ja recht sehr anzuempfehlen, weil er es sonst leicht wieder vergessen könnte.

Правообладателям