Читать книгу Das Lachen meines Vaters. Geschichten aus der Kindheit онлайн

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An den Seitenwänden des Schranks baumeln getrocknete Pflanzen und Kräuter.

Ganz oben auf dem Schrank stapeln sich Blechschachteln für Gebackenes, neben irdenen Gefässen und Krügen.

Ein hoffnungslos überladener Dampfer, der hier vor langer Zeit gestrandet ist.

Vor dem Fenster steht der grosse Tisch. Neben der Tür, die zu den Ställen führt, gibt es ein Waschbecken mit einem kleinen Spiegel. Jeder, der zum Essen kommt, wäscht sich die Hände mit kaltem Wasser und sieht sich flüchtig ins Gesicht. Fünfmal am Tag.

Jetzt sehen alle dem eintretenden Besuch aus der Stadt entgegen.

Ich begrüsse der Reihe nach. Ich nenne alle Frauen Tante, ausser meiner Cousine. Ihre blauschwarzen Zöpfe sind schon wieder länger.

Alle Männer nenne ich Onkel, ausser dem Knecht.

Am liebsten begrüsse ich den ältesten Onkel.

Im Sommer sitzt er vor dem Haus. Im Winter auf dem Ofen. Er weiss alle Geschichten vom Friseur, der viel gescheiter und schlauer ist als wir alle.

Ich lehne mich an sein Knie und höre ihm zu. In seiner Westentasche steckt eine silberne Taschenuhr, die ich manchmal in der Hand halten darf. Mir gefällt das leise Pling, mit dem der Deckel aufspringt.

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