Читать книгу Kreuz Teufels Luder онлайн

48 страница из 116

Als sich Mutter Lilith von dem Schrecken erholt hatte und uns wieder anlächeln konnte, stellte sie das Radio ein. Musik ertönte, und sie sang mit. Immer wenn sie mitsang, hiess das für mich, dass ich bald auf dem Küchentisch tanzen musste. Ich fügte mich und stieg auf den Tisch, zur Freude meiner Mutter, die ganz entzückt war von meinem kindlichen Tanz.

*

Nach dem Besuch der Uniformierten zogen wir noch am gleichen Tag weg in einen anderen Kanton. Wir durften nichts mitnehmen, liessen alles stehen und liegen – nicht einmal un­sere Spielsachen packte Mutter Lilith ein. Wieder brachen wir in ein frei stehendes Haus ein, abseits vom Dorf, wo wir keinen Kontakt mit der Bevölkerung hatten. Auch keinen Strom, das Kerzenlicht musste genügen. Und alle Wasserhähne waren versiegelt. Wasser holten wir mit dem Eimer aus dem Fluss.

Dank einem der vielen Männer, die Mutter Lilith kannte, zo­gen wir von dort bald weiter an einen Ort, wo wir wieder Licht und Wasser hatten. Wichtig war, dass wir eine Bleibe weit weg von den anderen Bewohnern hatten. So konnte meine Mutter den Männern ihre Dienste anbieten, ohne die Harmonie der Gemeinde zu stören. Sobald wir jeweils einen Ort fanden, wo wir bleiben durften, lud meine Mutter all ihre Herren und auch neue zu einem ausschweifenden Abend ein. Ich wurde dann am Nachmittag davor gewaschen, und meine Haare wurden zurechtgemacht, sodass sie leicht und luftig waren und gut rochen. Mir war immer angst und bange, und mein kleines Herz wurde schwer, es fühlte sich an, als rutschte es in mir hinunter. Dann konnte ich nicht Pipi machen vor Angst, mein kleines Herz könnte mit hinauswollen.

Правообладателям