Читать книгу Kreuz Teufels Luder онлайн

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Nun war ich am Ende meiner Reise angekommen. Ich musste mich ausziehen und ein neues Kleidchen anziehen, das nach Seife roch. Ich wurde behutsam in ein Bett gelegt und zugedeckt. Eine Weile sass die Schwester neben mir, wachsam. Ich war müde von der Fahrt, und das Licht in ihren Augen liess mich in die Welt der Träume reisen. Als ich erwachte, blickte ich in die Nacht hinaus, in den Himmel, und ich konnte die Sterne leuchten sehen. Ich sah Alioscha, Mascha und Arabat vor mir, die alle weinten. Ich glaubte zu hören, wie sie meinen Namen riefen: «Luisa, Luisa, wo bist du? Komm uns holen!» Ich setzte mich auf und ihr Rufen verstummte. Ich rieb mir heftig die Augen und spitzte die Ohren. Ich konnte nur die unheimliche Stille hören in diesem viel zu grossen Raum mit diesen vielen Betten. Ich wagte kaum zu atmen. Ich schaute in den Schlafsaal und bemerkte, dass in jedem Bett ein Häufchen lag, das sich aufblies wie ein kleiner Ballon und dann die Luft wieder herausliess.

Ich hatte Heimweh nach meinen Geschwistern. Zu Hause schliefen wir immer zusammen in zwei Betten. Ich fühlte mich einsam ohne ihre Wärme. Ich kletterte aus dem Bett und machte mich so leise wie möglich auf die Suche nach ihnen. Ich lief von Bett zu Bett und schaute in die schlafenden Gesichter. Um sie zu erkennen, musste ich mich auf die Zehenspitzen stellen und mich im Gleichgewicht halten. Aber keines der Gesichter gehörte zu meinen Geschwistern. Auch mit der Nase konnte ich sie nicht ausfindig machen, denn ein strenger Seifengeruch lag in der Luft. Ich ging wieder zurück zu meinem Bett, kletterte hinein und deckte mich zu. Ich schaute in die Nacht hinaus, hoch hinauf zu den leuchtenden Sternen, die friedlich vor sich hin strahlten, bis meine Augenlider schwer wurden.

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