Читать книгу Haus der Nonna. Aus einer Kindheit im Tessin онлайн

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Ich mochte Zia Lisa sehr gern. Sie wollte nicht so viel von mir wissen, wie Erwachsene sonst von Kindern wissen wollen. Sie war bescheiden. Richetta, ihre Tochter, die im gleichen Haus wohnte, kochte immer so viel, dass es auch für die beiden Alten noch gut gereicht hätte. Doch Zia Lisa nahm kaum etwas an, nicht aus Stolz, sondern weil sie es nicht gewohnt war und es darum nicht brauchte. Milchkaffee mit ein paar Brocken Polenta oder etwas aufgewärmte Minestra genügte den Alten vollauf.

Zia Lisa war die Schwester meiner Grossmutter. Ziu Girumín und Nonno Pepp, die beiden Brüder, hatten zwei Schwestern geheiratet. Was Zia Lisa sagte und unternahm, erinnerte mich denn auch sehr an die Nonna, nur geriet bei Zia Lisa alles noch um eine Spur misstrauischer und eigensinniger.

Ziu Girumín fing an, Reste des Mittagessens auf dem Feuer zu wärmen. Papà sprach mit Zia Lisa, die jetzt auch ein Glas Wein vor sich hatte, über den Tabak, den Mais und die Trauben. Sie klagte über den Regen, der alles ersaufen lasse, oder über den fehlenden Regen oder über den miesen Frühling. Sie klagte immer. Girumín rührte unterdessen in seiner Pfanne.

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