Читать книгу Haus der Nonna. Aus einer Kindheit im Tessin онлайн

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Später trat auch Zia Lisa, die uns aus den Reben schon einen Gruss zugeschrien hatte, in die Küche. «Da seid ihr ja», sagte sie und gab uns ihre kleine, raue Hand. Es hiess, sie arbeite wie ein Pferd, und sie sah auch aus wie ein Pferd, vor allem wenn sie, den Kopf vorgebeugt, die Locken wie eine Stirnmähne über den Augen, ihren gelben Leiterwagen hinter sich herzog. Wer dann einen Gruss von ihr wollte, musste sich ihr in den Weg stellen oder sie beinahe anbrüllen.

Jetzt kochte sie Kaffee und lud ein, uns hinüber an den Tisch zu setzen. «Mach doch erst die Stühle frei!», sagte Girumín. Sie räumte die Zeitungen weg. «Hast du nichts für die Jaale?», fragte er dann, und sie suchte im Schrank herum, bis sie schliesslich einen Pfirsich fand, der schon angefault war. Solche Mängel sah sie gar nicht. Wenn Girumín reklamierte, weil ein Glas fettig war oder tote Fliegen sich darin gesammelt hatten, dann schaute sie sich die Sache an, etwas stumpf und verwundert, nicht wie jemand, der kurzsichtig ist, eher wie jemand, der gar nichts sieht.

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