Читать книгу Haus der Nonna. Aus einer Kindheit im Tessin онлайн

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Begrüssungen. Ziu Girumín und Zia Lisa, Ziu Carlín und Zia Maria. Abfahrt des Vaters.

Gegen Abend, noch vor dem Nachtessen, besuchten wir Girumín, Papà und ich. Die Reihe unserer Besuche begann fast immer bei ihm. Er sass beim Feuer, mit dem Rücken gegen das Fenster, wenn wir in die Küche traten. Da das Stehen und Gehen für ihn sehr beschwerlich war, erhob er sich nicht, um uns zu begrüssen. Er freute sich aber, das sah man seinen Augen an. Papà stellte zwei Stühle zum Kamin, und wir setzten uns. Girumín sprach sehr wenig, und das wenige sehr langsam. Er rückte an seiner Schirmmütze und sagte zum Scherz einige Worte auf Zürichdeutsch. Zusammen mit Nonno Pepp hatte er in Zürich gear­beitet. Manchmal zählte er Namen von Strassen und Plätzen auf, die mir halb vertraut waren und die aus seinem Mund sehr fremdländisch tönten: Bellevueplatz, Paradeplatz, Bahnhofstrasse, Limmatquai. Dabei lachte er mich an. Er hatte sein rechtes Bein ausgestreckt und strich mit der Hand darüber hin. Manchmal hielt er auch den Stock, an dem er ging, zwischen den Knien, die Hände über dem gebogenen Griff. Er bot uns Wein an und zeigte dabei auf den Schrank, wo die Flaschen und Gläser standen. Papà goss zwei Gläser voll; ich bekam verdünnten Wein mit etwas Zucker. Das Gespräch verlief dann immer ungefähr gleich. Gi­rumín wollte wissen, wen wir schon besucht hatten und ob wir in Zürich auch Guido, seinen Sohn, hie und da sehen würden, und Papà erkundigte sich nach dem Garten, den Girumín noch besorgte.

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