Читать книгу Paradies möcht ich nicht. Roman einer Familie онлайн

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Sie und Richard verkauften später in Limoges einen Teil dieser Möbel, das wurde ihr Geschäft, die Ein­nah­men teilte man sich in der Familie redlich. Aber wie kommt es, dass außer dem Telefonbuch heute auch ein aus Wien stammender sogenannter Servierboy aus Ma­hagoni bei mir steht? Warum wurde dieses Stück damals in Limoges nicht verkauft, wo es für die Familie doch dringend darum ging, zu Geld zu kommen?

Ich nehme an, dass das amtliche Teilnehmerverzeich­nis aus Wien 1941/42 in Limoges war und vermutlich bis 1945 auch blieb, aber wo?

Es gab bald keine Wohnung mehr, die von Dauer war, die Brüder waren wieder zu den Eltern gestoßen, sie wechselten den Standort öfter, die französische Re­gierung verschärfte die Gesetze gegen Juden, es begannen Verhaftungen, Frauen waren noch ausgenommen, Männer kamen manchmal wieder frei, den Brüdern half, dass sie als ehemalige Soldaten Kontakte hatten zu amtlichen Stellen, mehrmals warnten Beamte vor an­stehenden Razzien, die Résistance war in Limoges stark und gut organisiert. Die Monate vergingen und die Razzien in Limoges wurden systematisch, für die Kontaktleute wurde es gefährlich, die Flüchtlinge zu warnen. Einmal noch konnten sich die Brüder bei der Mutter eines bekannten Soldaten verstecken, als die franzö­sischen Milizen kamen.

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