Читать книгу Die Bargada / Dorf an der Grenze. Eine Chronik онлайн

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Bernardo wollte freudig aufspringen, doch fühlte er sich von dem schweren Ernst des Vaters eingeschüchtert. «Ich danke», murmelte er und ging in seine Kammer.

Auf dem Bett sitzend, überprüfte er nochmals seinen Plan, sann, was er anfangen sollte, um in der Fremde Arbeit zu finden. In seiner Sparbüchse war etwas Geld. Sie stellte ein Schwein dar. Er schmetterte sie auf den Boden, um sie zu zerbrechen. Zwischen den Scherben rollten einige Fünfliber hervor, kleinere Silbermünzen, Nickel und ein goldenes Vögelchen, zwanzig Franken, die einst ein Bruder der Mutter, der aus Amerika zu Besuch gekommen war, in die Sparbüchse hatte gleiten lassen. Alles zusammengerechnet, konnte er, auch wenn ihm der Vater nichts geben wollte, worüber noch zu sprechen war, die Reise nach Mailand wagen und dort ein paar Tage ausharren, bis er einen Meister gefunden haben würde. Er wollte Maler werden.

Von dem Lärm der zerschellenden Sparbüchse geweckt, rief seine Mutter aus der daneben liegenden Kammer, was los sei, warum er die Leute so erschrecke, bei nachtschlafender Zeit. Bernardo ging zu ihr hinüber. Sie lag im hohen Himmelbett mit den weißen Vorhängen. Es wollte ihn beschämen, denn er hatte die Mutter in den letzten Jahren nie liegend gesehen. Stets war sie als erste auf und ging als letzte zu Bett. Sie hielt sich die Nachtjacke am Halse zu, stützte sich auf den Arm und fragte mit leiser Stimme, noch einmal, was los sei.

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