Читать книгу Die Bargada / Dorf an der Grenze. Eine Chronik онлайн

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Da hörte er Lärm und Geschrei, Menschen kamen auf der Straße gerannt. Sie trugen eine Laterne und riefen laut seinen Namen. Er erkannte die Eltern und hintendrein, wie Schatten, die Tante und die heulende Orsanna. Als sie ihn erreicht hatten, begann die Schelte. Der Vater drohte mit strenger Strafe, mit Schlägen, doch wußte Bernardo so beredt von der schönen Mutter zu erzählen, die ihn aufforderte, mit ihr zu gehen, daß alle still wurden. Der Vater nahm ihn auf den Arm und trug ihn in sein Bett zurück. Die Mutter brachte ein heißes Getränk und streichelte seinen Kopf, bis er einschlief.

Auch Detta gedachte in diesem Augenblick der nächtlichen Flucht des Knaben. Sie erschrak damals sehr, das Bett des Kindes leer, die Türen offen zu finden; sie suchte den Sohn im ganzen Haus, im Garten, in den angrenzenden Feldern, betend, es möge ihm nichts Schlimmes widerfahren sein. Sie sorgte sich so um den Verlorenen, daß die Freude, den Ausreißer im langen Hemd endlich auf der Straße zu finden, den eben durchlebten Gram nicht aufzuwiegen vermochte. Auch heute noch, jetzt eben, stieg das Entsetzen über das Verschwinden des Sohnes wieder in ihr auf, so frisch, als stünde das längst Vergangene erst vor ihr.

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