Читать книгу Die Bargada / Dorf an der Grenze. Eine Chronik онлайн

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So erklärte er nur, der Hof bringe nicht mehr soviel ein wie früher, die Zeiten seien eben nicht die besten, für alle im Tal, nicht nur für seine Leute! Es wanderten immer mehr Männer aus, bis nach Amerika und weiter … und da hätten sie zu Hause gedacht, es wäre gescheit, ein Handwerk zu erlernen, für alle Fälle, und Maler wäre etwas Schönes, und da sei der Mutter der Vetter in den Sinn gekommen, und so sei er jetzt da und möchte fragen, ob er ihn irgendwo brauchen könne.

Der Vetter teilte den Jungen seinem besten Malergesellen als Lehrling zu. Am Anfang hatte Bernardo die nebensächlichen Arbeiten zu verrichten: Holzwerk ablaugen, Böden reinigen, Wände abkratzen, Leitern und Kessel herumtragen, Pinsel waschen und Farbe rühren. Dann bekam er eine Türe zu grundieren, einen Sockel zu streichen. Es gefiel ihm, langsam und bedächtig die Farbe recht gleichmäßig mit breitem Strich aufzutragen, mit feinerem Pinsel die Kanten nachzuziehen und die Ecken auszufüllen. Lustiger fand er noch das Tünchen, das flink und mit Schwung zu geschehen hatte. Sein Eifer wuchs, als er selbst die Farben mischen durfte und es hieß, er habe ein gutes Auge dafür. Nun ja, Rot war nicht Rot und Blau nicht Blau. Da gab es Töne und Tönchen. Sie zu treffen, bereitete Freude. Sein großer Wunsch aber war, sich im Schablonieren versuchen zu dürfen. Er bewunderte seinen Meister, wie er es verstand, akkurat und reinlich, ohne den Rapport erraten zu lassen, schöne Friese anzubringen oder Medaillons auf eine Decke zu zaubern, wobei er zum Schluß mit dünnem Pinsel die Blumen, Blätter, die Schleifen, Schmetterlinge und Genien ausmalte, daß sie leibhaftig erschienen. Auch er wollte es so weit in der Kunst bringen.

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