Читать книгу Spurlos. Andrea Stamms zweiter Fall онлайн

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Sandra ist eine Nutte, hatte einer im Dorf gespottet und vor ihm auf den Boden gespuckt. Dein Alter hat sie gekauft, in Pratt, im Puff. Magnus schlug mit beiden Fäusten zu, bis der andere am Boden lag und aus der Nase blutete.

Eines Tages war sie eingezogen, hatte sich ins Doppelbett an den Platz seiner Mutter gelegt. Sandra ist jetzt unsere Mama, sagte Vater. Er traute sich nicht, Magnus in die Augen zu schauen. Kaum ein Jahr nach Mutters Unfall war das. Nachts hörte er durch die Täferwand, wie sie stöhnte und das Bett knarrte. Da hatte er ein erstes Mal seinen Rucksack gepackt, war losgezogen über die Berge. Mutter stammte von drüben, hatte ihm von dem grossen Fluss erzählt. Von den Lastschiffen, die bis zum Meer fuhren.

«Was streunst du in den Bergen herum? Was treibst du dort oben?» Sandra schrie. Vater konnte sie nicht hören, wenn die Drechselmaschine oder die Bandsäge kreischte. Er wollte nicht hören. Er wusste, dass sie ihn plagte, seit er wieder zu Hause war. Warum sagte er nichts? Warum hatte er sie ins Haus gebracht? Warum war Mutter mit dem Auto in die Schlucht gestürzt, in jenem Winter? Die Strasse vereist. Zu schnell gefahren. Absichtlich, munkelten die Leute, schauten ihn scheel an. Dass er es nur höre.

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